Maskat
Die Hauptstadt des Sultanats Oman ist Maskat, auch Muskat geschrieben. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt – übersetzt bedeutet der Name „Ort des Fallens“ – übertragen etwa für einen Anker, der ins Wasser fällt, also „Ankerplatz“, auch könnte der Name eine Bezeichnung für die steil abfallenden Hänge des Hadschar-Gebirges, das um Maskat bis an die Küste heranreicht. Die Stadt war immer eine wichtige Hafenstadt, aber Hauptstadt des Oman ist Maskat erst seit etwa 200 Jahren.
Eine eigentliche „Altstadt“ gibt es in Maskat nicht mehr – sie wurde fast gänzlich abgerissen, um für den Bau moderner Häuser Platz zu schaffen. Im Bereich der ehemaligen Altstadt befindet sich der Sultanspalast – Qasr al-Alam, ein etwas kitschiger anmutender Bau aus den Siebzigerjahren, der dem Sultan vor allem als Palast für Repräsentationszwecke dient. Die alte Residenz war abgerissen und an ihrer Stelle dieser neue Palast errichtet worden. Am Rande des Palastbezirks erheben sich zwei mächtige portugiesische Festungen. Westlich vom Palast steht das Fort Mirani, östlich davon das Fort Jalili.
Beim Stadtteil Mutrah führt eine breite, sehr schön bepflanzte Uferpromenade entlang der Bucht, die so genannte Corniche. Hier befindet sich auch der Mutrah Souq. Dieser Souq ist einer der ältesten Märkte auf der Arabischen Halbinsel. Im Zuge der Modernisierung der Stadt wurde auch er umgestaltet und den Bedürfnissen der heutigen Zeit, besonders denjenigen des Tourismus, angepasst. Sehenswert ist auch der Fischmarkt in Muskat. Während im Mutrah Souq hauptsächlich Gewürze, Weihrauch und Dinge des täglichen Bedarfs verkauft werden, bieten im Fischmarkt die Fischer frühmorgens ihren Fang an und in der dem Fischmarkt benachbarten Halle werden Obst und Gemüse verkauft.
An einer schönen Bucht liegt das Hotel Al-Bustan, das für die Angehörige der omanischen High Society sowie für wohlhabende Touristen gebaut wurde und bezüglich Luxus und Komfort keine Wünsche offen lässt. Ganz in der Nähe des Hotels befindet sich ein Verkehrskreisel, in dessen Mitte das berühmte, von dem Iren Timothy Severin gebaute Holzschiff „Sohar“ steht, eine so genannte Dhau. Mit Schiffen dieses Typs sollen omanische Seeleute bereits vor 1000 Jahren bis nach China gesegelt sein. Severin baute das Schiff gänzlich ohne Konstruktionspläne, nur nach überlieferten Schiffsbaukenntnissen, so wie diese Schiffe traditionell gebaut wurden. Severin wollte den Beweis zu erbringen, dass es möglich war, mit einem Schiff dieser Art bis nach China zu segeln. 1981 brach er zusammen mit 20 omanischen Seeleuten zu einer Fahrt nach Fernost auf und erreichte nach sechseinhalb Monaten die südchinesische Küste. Timothy Severin gab der Dhau den Namen „Sohar“, da man im Oman davon überzeugt ist, dass der Ort Sohar die Geburtsstadt von Sindbad dem Seefahrer aus dem gleichnamigen Märchen aus den „Erzählungen aus Tausend und eine Nacht“ ist. Auch wenn die modernen Touristen wohl kaum auf einer Dhau bis nach China segeln, so können sie doch eine Fahrt der malerischen Küste entlang unternehmen.
Ein Beispiel für moderne Architektur in Oman ist das Opernhaus, mit dessen Bau auf Veranlassung des Sultans im Jahr 2001 begonnen wurde, und das Anfang September 2011 eingeweiht wurde.
Im Stadtteil Gubrah liegt die Sultan Qaboos Grand Mosque. Die prachtvolle Moschee, mit deren Bau 1995 begonnen und die 2001 eingeweiht wurde, ist eine Stiftung von Sultan Qaboos. Sie ist eine der schönsten Moscheen in Oman und ein herausragendes Beispiel für moderne islamische Architektur. Der ganze Komplex umfasst einen sakralen Bereich – die Moschee – sowie zwei profane Bereiche: Lehrräume und eine Bibliothek, ausserdem eine schöne Gartenanlage. In der Moschee dürfen nur Männer beten. Frauen haben einen eigenen Gebetsraum in einem gesonderten Bau, der wesentlich kleiner und bescheidener gestaltet ist als die Moschee. Über der Moschee wölbt sich eine riesige Kuppel, 5 Minarette vervollständigen den Baukomplex. Das Baumaterial ist Sandstein. An der Fassade ist der vollständige Text des Korans angebracht und als Dekorationselemente dienen Kunstformen aus der gesamten islamischen Welt. Im Zentrum des reich ausgestalteten Innenraums zieht der riesige Kronleuchter aus Swarovski-Steinen die Bewunderung des Betrachters auf sich. Ein Kunstwerk ist auch der Teppich in der Moschee, der nur von Muslimen betreten werden darf: er ist über 4000 m2 gross , wurde im Iran geknüpft und besteht aus 58 Einzelteilen.