Sumhuram: Zentrum für den Weihrauchhandel im vorislamischen Arabien
Sumhuram ist eine antike Stadt in Oman, ca. 50 km südlich von Salalah entfernt. Die Ruinen der antiken Stadt liegen an der Mündung des Wadi Darbat in der Region Khor Rori. Khor Rori ist ein weit ins Hinterland reichender Meeresarm, der in der Antike zu einem Hafen ausgebaut worden war. Heute ist er allerdings versandet. Die Stadt war die bedeutendste vorislamische Siedlung in der Region Dhofar. Durch Inschriften ist belegt, dass die Siedlung als befestigte Handelskolonie von Liliazz Yalt I., König von Hadramaut, dem heutigen Jemen, im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde. Der König wollte sich durch die Gründung dieser Kolonie ausserhalb seines jemenitischen Reiches die lückenlose Kontrolle des Weihrauchhandels sichern. Der in Dhofar gesammelte Weihrauch konnte von Sumhuram aus in die südjemenitische Stadt Qana verschifft und dann durch das Wadi Hadramaut weiter in die Hauptstadt Schabwa transportiert werden. Sumhuram entwickelte sich dank des einträglichen Handels mit dem kostbaren Weihrauch schnell zu einem blühenden Handelszentrum, wurde aber bereits nach etwa 400 Jahren wieder aufgegeben. Die Gründe hierfür sind unbekannt. Die Stadt war jahrhundertelang vom Wüstensand zugedeckt und nur wenige Mauersteine hatten aus dem Erdboden geragt. Das kann man deutlich an dem freigelegten Gemäuer sehen: die Steine der oberen Mauerränder, die aus dem Boden geragt hatten, haben sich im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüsse verfärbt.Das archäologische Gelände ist erst teilweise ausgegraben und erforscht, die Grabungsergebnisse sind im Museum „The Archaeological Gallery“ nahe beim Gelände dokumentiert.