Nishapur

Nishapur

Die Stadt Nishapur, in der Provinz Khorasan gelegen, wurde  von dem Sassanidenkönig Shapur I. (241-272) gegründet  und war bis in die frühislamische Zeit ein  blühendes Gemeinwesen. Besonders unter Shah Malik (1072-1092) und seinem Grosswesir Nizam al-Molk wurden Wissenschaft und Kunst sehr gefördert, und Nishapur war zum geistigen Mittelpunkt der damaligen Welt geworden.   Im Jahre 1145 wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört, wieder aufgebaut, und abermals zerstört. Im Laufe der Jahrhunderte  war Nishapur immer wieder Ziel von Angriffen fremder Eroberer,  die Stadt wurde geplündert, aber auch immer wieder aufgebaut. Heute lebt Nishapur vom Handel mit Teppichen, die vor allem in Mashhad hergestellt werden, und vom  Abbau der Türkisminen in der Umgebung. Der Dichter Omar Khayyam ist hier geboren.

In einer Parkanlage in Nishapur  liegt das Mausoleum des Dichters und Wissenschaftlers Omar Khayyam, der im 11. Jahrhundert lebte. Omar muss ein schwermütiger Mensch gewesen sein, denn er beschreibt in seinen Versen fast ausschliesslich die Vergänglichkeit des Lebens und ertränkte seinen Kummer darüber in grossen Mengen von Wein.

Im gleichen Garten befindet sich das Mausoleum des Mohammad Mahruq, eines Heiligen aus dem 13. Jahrhunderts. Das Grabmal stammt jedoch aus dem 16. Jahrhundert (Safawidenzeit).

In einem weiteren Park liegt das Mausoleum des Farid ad-Din Attar. Er lebte im 13. Jahrhundert, war Apotheker und mystischer Dichter. Beim Einfall der Mongolen im Jahr 1221 war er gefangen genommen und enthauptet worden. Nach der Legende soll sein Mörder die Tat bereut haben – er hielt Farid ad-Din Atta für wundertätig, da dieser nach seiner Ermordung noch ein paar Schritte ohne Kopf gegangen sei – und liess an der Stelle, an welcher  Farid ad-Din Attar zusammengebrochen ist,  ein Mausoleum bauen. Der heutige Bau ist allerdings ein Nachfolgebau und stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1934 wurde die Anlage restauriert.

Nahe beim Mausoleum für Farid ad-Din Attar steht ein weiteres Mausoleum: dasjenige für Kamal al-Molk, ein Maler des 20. Jahrhunderts. Es wurde nach den Entwürfen des iranischen Architekten Seyhun gestaltet.