Das Reservat La Tirimbina
Im Norden Costa Ricas liegt das ökologische Reservat La Tirimbina. Mehrere Wanderwege – in gewissem Sinne „Waldlehrpfade“ – führen durch diesen einzigartigen Regenwald, der Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen ist. Aufgrund der biologischen Vielfalt dieses Gebiets wurde hier eine Forschungsstation eingerichtete, in welcher Wissenschaftler und Studenten die Zusammenhänge des komplexen Ökosystems im Regenwald studieren können.
Über eine Hängebrücke über den Rio Sarapiqui gelangt man in das Waldgebiet, das etwa 300 ha Primärwald umfasst. Beeindrucken sind die riesigen Ceiba-Bäume, und es ist nicht verwunderlich, dass die alten Maya in dem gewaltigen Ceiba-Baum das Symbol für ihr Welterklärungsmodell sahen und ihn als heilig verehrten. Nach der Vorstellung der Maya symbolisieren die Wurzeln, der Stamm und die Krone des Baumes die drei Bereiche der Schöpfung: die Unterwelt, die bewohnte Erde und den Himmel. Der Ceiba-Baum ist auch der Nationalbaum Guatemalas.
Das Leben im Regenwald entwickelt sich gewissermassen auf drei „Stockwerken“, da sich Pflanzen und Tiere jeweils das „Stockwerk“ aussuchen, das ihnen die besten Lebensbedingungen bietet. Eine Wanderung durch dieses Gebiet wird für jeden Besucher zu den Höhepunkten einer Reise durch Costa Rica werden: Der Gang über die schwankende Hängebrücke, die gewaltigen Bäume mit ihren bizarren Wurzelbildungen, die Reflexe des Sonnenlichts im Blätterdickicht, der Blick in die Baumkronen, der Weg längs des Rio Sarapiqui, die Tier- und Pflanzenwelt – ein einzigartiges Erlebnis.