Die Vulkane Poas und Arenal

Die Vulkane Poas und Arenal

Im   Nationalpark Poas liegt der gleichnamige Vulkan, der  seinen Namen von den Ureinwohnern des Landes erhielt: Poas – Dorn.  Er ist  etwas mehr als 2700 m hoch, sein Krater hat  einen Durchmesser von 1,5 km und  ist der grösste Krater  in Costa Rica. Seit 15 Jahren ist die Region Touristen zugänglich. Damit  die Besucher des Nationalparks den Vulkan und seinen Krater aus sicherer Distanz betrachten können, wurde im Park ein Rundweg mit Aussichtsplattform am Kraterrand angelegt, von wo aus man einen grossartigen Blick auf den Vulkan hat.

Der Poas spuckt Geröll aus, und der Schwefeldampf seiner Fumarole ist  so heiss (1000° C), dass Vulkanologen ihre Untersuchungen nur in Schutzanzügen vornehmen können. Noch bevor man den Vulkan sehen kann, riecht man ihn – Schwefelgeruch liegt in der Luft.  Der Rundweg führt  zur Lagune Botos, einem See ohne Abfluss. Die Vegetation entfaltet sich hier prachtvoll:    gewaltige  „Sonnenschirme der Armen“  sowie   zahlreiche  Epiphyten säumen den Weg.  Diese halten sich zwar  als Aufsitzpflanzen an anderen Pflanzen fest, sind aber keine Schmarotzer, da sie ein eigenes Versorgungssystem haben.

Der aktivste Vulkan in Costa Rica ist der Arenal. Von den weltweit 560 aktiven Vulkanen steht er mit seinen Aktivitäten an zweiter Stelle. Früher waren die Hänge des Vulkans besiedelt gewesen, da der Vulkan für inaktiv gehalten wurde. Aber 1968 hatte unerwartet  ein heftiger Ausbruch stattgefunden, wobei 80 Menschen ums Leben gekommen waren. Seither  ist der Vulkan ständig aktiv, er schleudert Steine und Lava aus, und alle paar Wochen werden grosse Mengen an Lava ausgestossen. Den Abfluss der feurigen Magmamassen, den man nachts sehr gut sehen kann,  ist am Tag an weissen Rauchschwaden zu erkennen. Es ist streng verboten, die Hänge des Vulkans zu begehen, da jederzeit Fumarole dem Berg entweichen können, die bis 1000°C heiss werden. Bei dem Ausbruch im Jahre 1968 war in einem weiten Umkreis die Erde völlig verbrannt worden. Es ist nun interessant zu sehen, wie sich die zerstörte Vegetation in einem erdgeschichtlich repetitiven Prozess allmählich wieder erneuert: zuerst wachsen Farne, dann Schachtelhalme, dann Schilf und irgendwann ist wieder ein Urwald gewachsen.